Da der angemeldete Wettfahrtleiter kurzfristig die Ausübung seines Amtes abblies, war wieder mal Improvisation hinsichtlich Regattaleitung mit wenig Personal angesagt.

Beat Ritzmann hat noch am Vortag das Vorbereiten und Setzen der Inseli Retour Boje bei Morgarten vorgenommen und Beatrice Schneider platziert eine Start-Zieltonne vor dem Anlegesteg, bevor sie die Optimisten-Betreuung vom Schlauchboot aus beginnt. Die Varianta Andi Bitterlis bekommt die Rolle des „Hasen“ zugeteilt.

Nach 2-3 Versuchen klappt es dann auch mit dem Start, wobei das Segel des A-Cat immer noch landseits der Wasserungsrampe gesichtet wird. Mit viel Winddrehern und tückischen Böen geht es Richtung Springbrunnen in der Bucht von Unterägeri. Nach dessen Rundung wäre eigentlich Gennaker setzen geplant. Doch irgendwo klemmt es und je mehr Zug aufs Fall, desto mehr Widerstand ist spürbar. Also aufs Vorschiff steigen und den Geni aus seiner Tüte klauben. Und was kommt zum Vorschein: ein ganz beachtliches Vogelnest! Es landet in hohem Bogen im Wasser, aber das Fall läuft immer noch nicht frei. Somit Vorschiffsluke aufklappen und nachsehen. Die Blöcke der Gennakerfall und Bugsprietkoppelung haben sich verhakt und das Tau hat die Backe des Blocks durchgescheuert. Mit direktem Zug aufs Fall kann der Ballon dann endlich gehisst werden. Vor dem Wind reicht es nicht zum surfen, also leicht anlufen und mit mehr Speed den längeren Weg nehmen. Der SB3 ist schon längst entschwunden und auch der A-Cat flitzt bereits weit voraus, obwohl dieser noch längere Wege macht. Aber kräftige Böjen erlauben zwischendurch rauschende Gleitfahrt und das H-Boot fällt immer mehr zurück! Probleme beim Gennaker bergen oben beim Inseli kommen nicht mehr überraschend bei lädierten Umlenkrollen. Aber wieder am Wind hängt jetzt auch das Vorliek der Fock wie ein überalter Schlafsack am Stag. Höhe und Speed sind zum Heulen und alles zerren an der Durchsetztalje bringt nichts. Boxenstopp beim Steg Eierhals. Reissverschluss öffnen und Fock runter. Scheint alles klar, also Fock wieder rauf und jetzt klappt es plötzlich. Das H-Boot können wir noch kurz vor dem Ziel auf der Bahn wieder überholen, aber fürs Handicap reicht es natürlich keineswegs. Es hat trotzdem Spass gemacht.

Werner Frei

RANGLISTEN:

Sieger Blaues Band 2019:

Felipe de Montagut, A-Cat, 01:29:35

Nach Yardstick:

David Forrer, Roman Henggeler, Laser SB3, 01:33:47

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